Hufrehesymposium des Freundeskreis Huf e.V. am 13. und 14. Juli 2024 Rückschau – Vorschau
Im Rahmen unseres ersten Hufrehesymposiums trafen sich Mitte Juli Hufbearbeiter, Physiotherapeuten, Pferdebesitzer und eine Tierärztin auf dem Weilborner Hof bei Limburg. Passend zum Symposium als Austauschforum gab es dieses Mal wieder ein offenes Konzept, d.h. es gab keine Referenten oder Dozenten.
Alle Teilnehmer waren eingeladen, ihr Vorgehen, Erfahrungen und Praxisbeispiele zu präsentieren. Aufgrund der erfreulich regen Teilnahme konnten letztlich doch nicht alle, die gern aktiv sein wollten, ihren Beitrag einbringen.
Was wir natürlich bedauern und wir möchten uns hiermit für das Verständnis der Teilnehmenden bedanken.
Das muss und wird nachgeholt werden!
Den Start machte das Orgateam des FK-Huf mit 2 kurzen Einstiegsvorträgen über Grundlagen der Hufrehe und die Besonderheiten in der Betrachtung dieser multifaktoriellen Erkrankung, um eine gemeinsame Basis für alle Diskussionen zu schaffen. Anschließend folgten Vorträge über neueste Forschungsergebnisse, den Hufbeinträger und den Klinikalltag in der stationären Intensivtherapie und des zugehörigen Rehastalls, sowie verschiedene Methoden aus dem großen Werkzeugkasten zur Hufrehetherapie.
Hier wurde ersichtlich, dass es längst keinen Konsens über die zu treffenden orthopädischen Maßnahmen in Bezug auf die Therapie der akuten und chronischen Hufrehe gibt. Was wohl daran liegen mag, dass es unterschiedliche Wege und Therapieansätze gibt und man diese abhängig vom zeitlichen Verlauf und dem Schädigungsgrad entsprechend variieren kann.
Tag 2 war u.a. für Praxisdemos am Tothuf reserviert. Es wurden verschiedene Maßnahmen zum Ausschneiden und Polstern von Rehehufen, sowie alternative orthopädische Beschläge gezeigt und diskutiert. Hier wurde deutlich, dass einigen Teilnehmern das offene Konzept der Treffen des FK-Huf noch nicht klar war, was sich auf den offenen Austausch bezieht, d.h. jeder kann mitmachen und sich einbringen. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten gab es jedoch, einige Freiwillige, die sich trauten etwas zu zeigen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Mitwirkenden, nur so kann der Austausch auf Augenhöhe gelingen.
Den Abschluss machten einige Fallbeispiele und weitere Diskussionen. Dieser Punkt auf der Tagesordnung kam leider, wie der ganzheitliche Ansatz am ersten Tag, auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, etwas zu kurz und wir möchten das beim nächsten Treffen unbedingt ausweiten, weil das sehr wichtig für das Verständnis der unterschiedlichen Ansätze und Arbeitsweisen der verschiedenen Fachleute ist.
Wir lernen alle nie aus – immer nur dazu und wer lernt lehrt und wer lehrt lernt.
Dank der vielen verschiedenen Perspektiven und Praxiserfahrungen konnte jeder Teilnehmer für seine eigene Arbeit interessante neue Erkenntnisse gewinnen und mit nach Hause nehmen. Erfreulich war auch die hohe Anzahl an Berufseinsteigern. Das zeigt uns auf, wie wichtig die umfassende Information und Ausbildung, von Anfang an, auch in Bezug auf diesen Erkrankungskomplex ist. Wir ergänzen hier gerne die Formate der Ausbildungsinstitute. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass es sinnvoll ist Huffachleute von Beginn an umfassend auch in punkto Hufrehe zu schulen. Es braucht jedoch Fachkenntnis, Erfahrung und viel praktische Anleitung um Rehepferde eigenständig mit den entsprechenden orthopädischen Maßnahmen effektiv versorgen zu können.
Im kommenden Jahr planen wir eine Fortsetzung mit vertiefenden Themen. Getreu der Vereinsziele des FK-Huf soll die ganzheitliche, interdisziplinäre Zusammenarbeit am (Rehe)pferd, sowie die Fallbeispiele im Fokus stehen und der Austausch verschiedener Fachrichtungen ermöglicht werden.
Wir freuen uns schon darauf!
Wer Interesse hat und sich im Verein einbringen möchte ist im Übrigen herzlich eingeladen. Wir freuen uns über jeden, der die Ziele des Vereins gemeinsam mit uns verwirklichen möchte.
Euer aktives Team des FK-Huf e.V.
Hinweis:
In diesem Text verzichten wir aus gründen der besseren Lesbarkeit darauf zu gendern. Alle Personenbezeichungen beziehen sich auf alle Geschlechter.